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Beitrag von Dr. Sooom 01.04.11 18:38

Hallo zusammen!

Das Verfassen von Posts in einem Forum ist eine Sache, das Verfassen umfangreicher Berichte oder Reviews jeglicher Art eine komplett andere. Nun würden wir gerne von euch wissen, ob ihr schon mal solche Tätigkeiten in zB eigenen Blogs nachgegangen seid. Verändert es eure Wahrnehmungskraft, wenn ihr bereits im Voraus wisst, dass ihr über genau diese Sache berichten werdet? Wie genau geht ihr dann beim Verfassen dieser Texte vor? Und inwieweit ist eure Tätigkeit mit Stress verbunden?

Über zahlreiche "Berichte" eurerseits würden wir uns sehr freuen.
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Beitrag von Darkfire 01.04.11 21:39

Ein nettes Thema, über das ich mit Sicherheit sehr viel schreiben kann. Aber dann haue ich auch mal in die Tasten: Wer mich etwas besser kennt weiß, dass ich seit September 2008 für das NMag tätig bin. Zwei Jahre, die mir auch persönlich sehr viel gebracht haben. So konnte ich meinen Schreibstil verbesseren, lernte mich besser ausdrücken zu können und habe nebenbei auch viele nette Leute aus der Branche, von anderen Internetseiten und auch neue Freunde kennengelernt. In dieser Zeit habe ich endgültig gemerkt, dass der Beruf des Journalisten mein Traumberuf ist. Schrifsteller, Anwalt und Japanologe sind zwar immer noch mit im Rennen für die Uni (worüber ich mir aber wohl erst in einem Jahr wirklich Gedanken machen muss), aber zumindest kenne ich mich mit dem Verfassen von Texten aus. Meine Tätigkeiten habe ich dann im letzten Jahr auch erweitert, indem ich mit einem guten Freund (Thomas) den Blog Gameplay Gamers ins Leben gerufen habe, für den ich in den letzten Monaten weitaus aktiver war, als es meine Freizeit eigentlich zulassen würde.

Redakteure sind Menschen, die nicht unbedingt sehr viel Freizeit haben. An einem einzelnen Artikel, beispielsweise ein Review zu einem Top-Spiel, sitzt man gerne mal an die fünf Stunden. Neben dem einmaligen Verfassen, muss man den Artikel zwei (besser sogar drei Mal) durchlesen und dann gibt es ja auch noch das Layout, dass einem mit Zeichenbegrenzungen im Nacken hängt. Der Text muss danach in der Regel noch ein bis zwei Mal überarbeitet oder ganz umgeschrieben werden, damit der Artikel auch so auf die Seiten passen. Bei Blogs hat man das Problem nicht, doch die Recherche nimmt noch einen viel, viel größeren Zeitanteil der Arbeit ein. Man sollte ein Spiel nach Möglichkeit (dazu später mehr) unbedingt durchspielen (als Videospiele-Redakteur), bevor man sich an den Artikel setzt, da man so einen viel, viel besseren Überblick hat. Schreibt man auch noch für ein Medium, das Spiele in Zahlen, Prozentwerten oder Schulnoten bewertet, muss man natürlich auch noch eine abschließende Wertung mit in den Text einbringen. Kennt man das Spiel nicht komplett, ist es oft schwer, den Titel zu bewerten. Es kommt aber ganz auf das Spiel an, welches man testet.

Tetris kann man drei Stunden zocken und man hat so gut wie alles gesehen, man versteht das Regelwerk und ist bereit den Artikel zu verfassen. Ein Fable III hingegen kann man wohl erst bewerten, wenn man es durchgespielt hat (da die wirklich neuen Elemente ja erst gegen Spielende kommen). Online-Rollenspiele brauchen wohl wie jeder weiß, die meiste Zeit und müssen über Monate hinweg getestet werden. Der Faktor Zeit ist aber limitiert, weshalb man an vielen Stellen Abstriche machen muss. Jedes Magazin hat einen Abgabetermin, damit die letzten Seiten gelayoutet werden können und das Heft zu einem fixen Zeitpunkt im Laden stehen oder den Abonnenten zuhause erreichen kann. In dem Falle kann man Artikel leider nicht so einfach auf das nächste Heft verschieben. Der Grund ist klar: Ein neues Spiel interessiert einen Monat später nur wenige, untereinander gibt es somit also Konkurrenzdruck. Man sollte sich definitiv in der Branche auskennen, wenn man über Videospiele schreibt. Es gibt Titel, die ähneln anderen Spielen einfach enorm (allen voran Spieleserien wie Pokémon, wo quasi jede Episode nur ein Aufguss des Titels davor ist) - bei solchen Spielen kann man extrem viel Zeit einsparen, dennoch objektiv bleiben und ausführlich darüber berichten.

Wer das Ganze natürlich hobbymäßig macht, braucht sich allerdings nicht so viele Gedanken darüber machen, doch auch hier gilt ein flüssiger und deutlicher Schreibstil, vernünftige Pro- und Kontro-Argumente innerhalb des Artikels - ansonsten wird der Artikel zwar via Google gefunden, doch aufgrund unterdurchschnittlicher Qualität gar nicht erst gelesen. Wer sich allerdings wirklich reinhängen möchte, muss auch damit zurechtkommen, Stress auszuhalten. Das beste Beispiel bin da wohl ich. In den letzten zwei Monaten habe ich dutzende Reviews für Gameplay Gamers verfasst und nebenher auch noch genügend Artikel für das (in Kürze erhältliche) NMag (Ausgabe 50) geschrieben. Neben der Forenarbeit, gab es für mich auch sehr viel für die Schule zu lernen (bin übrigens sehr froh, dass bald endlich wieder Ferien sind) und mein Privatleben musste ich deswegen auch zurückstellen. Jetzt denkt sich sicherlich der eine oder andere von euch: Warum ist der so bescheuert und setzt sich freiwillig so viel Stress aus? Die Sache ist ganz einfach: Die Arbeit daran macht mir Spaß!

Und so lange ich den Spaß an der Sache noch nicht verloren habe, werde ich auch weiter in die Tasten hauen!
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Beitrag von Harvest 05.04.11 0:50

Das wichtigste hat Darkfire schon erwähnt: Spaß! Ich schreibe Unmengen an Text weil ich Spaß daran habe. Der Spaß am schreiben ist dafür verantwortlich, das in der Vergangenheit Projekte wie die ForenMags oder OMG entstanden sind und ich zudem massig Fanfics zu diversen Spielen geschrieben habe. Sofern ich die Möglichkeit hätte würde ich das selbstverständlich auch beruflich machen, aber für den Moment habe ich "nur" OMG. Womit wir auch schon bei Dr. Soooms Fragen wären, die ich an dieser Stelle natürlich aus der Sicht eines Hobby-Redakteurs beantworte.

Dr. Sooom schrieb:Nun würden wir gerne von euch wissen, ob ihr schon mal solche Tätigkeiten in zB eigenen Blogs nachgegangen seid.
Ich habe erst einige gnadenlos gescheiterte Blogs gestartet bevor OMG entstand. EInige werden sich vielleicht noch an N-Alive erinnern. Abgesehen von OMG war dies der Blog, welcher am längsten online war... sofern man 4 Wochen als lang bezeichnen kann. Ich weiß nicht was es war, aber irgendwas hat mich daran gehindert mit diesem Blog weiter zu machen. Es sollte auch nicht der einzige gescheiterte Versuch sein, doch sind die andeeren keine Erwähnung wert, um ehrlich zu sein kenn ich die ganzen Namen schon selbst nicht mehr Wink

Vor gut einem Jahr kam dann Aran Jäger auf mich zu und fragte mich ob ich nichtmal Lust hätte etwas gemeinsam zu machen. Mir gefiel die Idee und ganz besonders die Tatsache das ich es nicht allein machen muss, da die Angst das es wieder scheitert immer noch da war. Die Idee wurde also in die Tat umgesetzt, Para (und später Wiihatmii) an Bord geholt und fertig war Oh My Games. Jetzt läuft der Blog seit knapp einem Jahr recht erfolgreich und ich bin Stolz darauf das wir das so gut hinbekommen haben.

Idee & Umsetzung
Die restlichen Fragen fasse ich mal unter dieser Überschrift zusammen und erweitere es noch etwas.
Die Ideen zu meinen Beiträgen kommen meist wie aus dem nichts. Ich hab halt den Vorteil das ich keine Spiele vorgesetzt bekomme, die ich testen muss. Ich kann schreiben worauf ich Lust habe. Manchmal gibt es aber natürlich auch aktuelle Anlässe die mich zu bestimmten Beiträgen bringen Als Beispiele wären da das aktuell laufende Zelda-Special, sowie meine Kolumne "Mii and Nintendo" zu nennen. Natürlich gibt es auch Reviews, die dann aber nur zu Games die wir aktuell spielen (selbst gekauft, KEINE Testmuster!!!) und ein Review "wert" sind.

Die Umsetzung der Ideen folgt meist schon kurz darauf. Ich bin ein Mensch der ohne Probleme losschreiben kann und am Ende seitenweise (vernünftigen) Text hat. Ich erweitere meine Texte während dem schreiben. kaum steht ein Satz da, kommen auch schon die nächsten. Damit haben manche Probleme, weil sie sich erst Gedanken machen über das was sie schreiben. Bei mir kommt es einfach. Ich brauch eine weiße Fläche (egal ob Papier oder eben Word, etc.) und los gehts.


Abschließend bleibt zu sagen das ich ganz froh darüber bin, das mir mit OMG eine Plattform für all meine Ideen zur Verfügung steht. Ich hätte aber auch nichts dagegen mein "Autorenleben" auszuweiten Smile

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Beitrag von GAMEPADdy 29.04.11 1:23

Meine "Karriere" als Videospielredakteur ist bisher nicht übermäßig von Erfolg gekrönt gewesen, aber dennoch ist es eine kurze Geschichte, die ich durchaus bereit bin, zu erzählen.

Es begab sich zu der Zeit, als ich noch aktiver User im Wii-Live-Forum war und es dort irgendwann ins Team geschafft hatte. Die Arbeit bestand lediglich darin, hin und wieder eine News für die Startseite zu schreiben, aber es machte mir auf jeden Fall Spaß. Eines Tages im August 2008 saß ich nichts Böses ahnend vor dem Rechner und wurde plötzlich in ICQ von einem Fremden angeschrieben. Es stellte sich heraus, dass er Redakteur bei Nintendo-Online.de und durch Wii-Live auf mich gestoßen war. Ihm gefiel wohl mein Schreibstil und er fragte mich, ob ich Lust hätte, für NO News und Reviews zu schreiben. Ich war ziemlich beeindruckt, da, soweit ich das beurteilen konnte, die Seite sehr gut gemacht war und ich ich sie bereits aus dem Fernsehen kannte: Beim Sender GIGA (R.I.P.) wurde sie einmal vorgestellt.

Ich nahm das Angebot an, wurde in das CMS eingeführt und begann, fleißig Neuigkeiten aus der Welt der Videospiele zu sammeln und Reviews zu verfassen. Ich kann mich Darkfire nur anschließen, es ist manchmal schon sehr viel Arbeit. Bei NO war es zum Beispiel auch so, dass die Reviews nach einem gewissen Muster erstellt werden sollten und darauf muss man die Ideen, die man für den Text hat, eben abstimmen. Ein netter Nebeneffekt war, dass ich hin und wieder auch Testmuster zugeschickt bekam. Das war zwar natürlich nicht meine Motivation, dennoch fühlte ich mich dadurch irgendwie gleichgestellt mit den Kollegen der großen Magazine, was eben schon ziemlich cool war.

Die Arbeit in diesem Team hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht, trotzdem verließ ich die Seite nach neun Monaten aus Gründen und war vorerst "arbeitslos". Nein, heute sagt man ja "arbeitssuchend", da klingt dann immer noch etwas Positives mit. Es war dann Juli oder August 2009, als mir Max angeboten hat, beim neuen Podcast-Projekt gamerstation mitzumachen, mittlerweile heißen wir ja GameFusion. Und jetzt fällt mir auf, dass dieser Thread "Mein Autorenleben" heißt und deshalb meine Tätigkeit als Podcast-Moderator hier gar nichts zu suchen hat.

Auf jeden Fall würde ich gerne wieder häufiger über Videospiele schreiben und ich hoffe sehr stark, dass ich nach dem Abi endlich wieder die Zeit dafür habe.
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Beitrag von Dr. Sooom 30.08.11 4:40

Nach knapp fünf Monaten möchte ich mich hier auch mal kurz zu Wort melden.

Das, was hier am besten rüberkam, ist, dass es euch Spaß macht Texte zu verfassen. Bei mir ist das nie so. Ich sehe darin nur eine Arbeit, die mit Aufwand verbunden ist. Für diesen 3.650 Wörter umfassenden Artikel saß ich volle drei Tage lang. Meiner Ansicht nach schon etwas zu lang, wenn ich es mit früher vergleiche.

Das Verfassen von Texten wird bei mir erst dann zum Vergnügen, wenn ich mitten drunter bin. Wenn ich erst mal damit angefangen habe, bringe ich es zumeist auch gleich zu Ende. Blöd wird's nur, wenn ich mir keinen Termin für die Veröffentlichung eines Blog-Eintrags setze. Im Moment ist ja noch einer ausständig, bei dem allein die Notizen bereits über 3.300 Wörter umfassen.

Tja, ich hoffe mal, dass ich diesen in einer mehrteiligen Reihe im September 2011 veröffentlichen werd können. Dieser Mega-Blog-Eintrag war einst für Ende Dezember 2010 geplant. Damals dachte ich mir aber noch, dass er zu kurz werden könnte (< 4.000 Wörter). Nun habe ich ein Monstrum vor mir. Vorher muss ich aber noch einige Tätigkeiten (zB noch rund 1.300 Wörter für die Aussprachekorrektur eingeben und je zwei c't- und zwei iX-Ausgaben durchgehen) erledigen. Allein für diese beiden Tätigkeiten wird wohl die komplette Woche draufgehen. Und so kommt das Eine zum Anderen...

Ah, und was bei meinen Blog-Einträgen an oberster Front steht, sind zwei Sachen: Detailreichtum und wahrheitsgemäße Wiedergabe. Dies erfordert vor dem eigentlichen Verfassen durchaus einige Stunden an Recherche-Arbeit. Zudem les ich mir ältere Blog-Einträge von mir ebenfalls durch, um zu schauen, ob ich damals eventuell etwas geschrieben habe, worauf ich eventuell nochmals eingehen könnte, da sich etwas geändert hat oder ich nun über mehr Wissen verfüge (zB SAPI-4 Aussprachekorrektur). Daher kann es gut sein, dass sich in Folge-Blog-Einträgen Berichtigungen befinden. Ich setze mir hier einfach eine sehr hohe Messlatte, was diese beiden Punkte angeht.

Dass mir der Katarakt hier zumal ebenfalls zu Schaffen macht, sollte eigentlich klar sein. Durch die Farbinversion (Weiß auf Schwarz statt Schwarz auf Weiß) kann ich die Texte zwar noch lesen, selber durchlesen tue ich aber rein gar nichts mehr – ich lasse lesen. Dadurch kann es auch zu kuriosen Rechtschreibfehlern kommen, die ich beim Lesen durchaus finden könnte, beim Vorlesen lassen aber nicht raushöre. Und F7 hilft hier leider auch nicht immer. Eine Matura-Arbeit könnte ich mittlerweile daher zu Nichten machen.

PS: Und so viel wollte ich jetzt eigentlich gar nicht schreiben. Mist. Wink
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